
Wussten Sie schon:
- Während auf den ostdeutschen Straßen rostige Blechkisten namens Barkas herumrasten, arbeitete man bei Volkswagen bereits an der zweiten Generation des legendären Transporters. Der Ursprung liegt jedoch in den Niederlanden.
- Die Grundlage des legendären Transporters schuf der niederländische Volkswagen-Händler Ben Pon, der an den Montagelinien Versorgungswagen mit Ladefläche vorne und Fahrerhaus hinter der Ladung entdeckte. Im Nachkriegseuropa herrschte ein großer Fahrzeugmangel, also begann der findige B. Pon, diese Versorgungswagen seinen Kunden anzubieten. Die Nachfrage war riesig, doch die niederländischen Behörden lehnten eine Zulassung für ein Fahrzeug ab, bei dem der Fahrer hinter der Ladung sitzt. Doch das entmutigte Ben nicht. Er zerschnitt einen Werbeflyer und klebte ein Bild des Fahrerhauses vor die Ladefläche – und fuhr zu Volkswagen.
- Die VW-Leitung prüfte und akzeptierte das Konzept. So entstand eine Legende, die bis heute produziert wird – mittlerweile in der siebten Generation.
- Die Serienproduktion des T2 begann im Sommer 1967. Volkswagen konnte die Nachfrage kaum bedienen. In den ersten Monaten nach Markteinführung erhielt der Hersteller Zehntausende Bestellungen. Die Produktionskapazität musste auf 270 Stück pro Tag erhöht werden. Zum Vergleich: Der ostdeutsche Barkas schaffte in 30 Jahren so viele Fahrzeuge wie VW in anderthalb Jahren.
- Die Konstruktion des Fahrzeugs war einfach und zuverlässig. Zur Standardausführung kamen nach und nach Pritschenwagen, Kombi, Kleinbus, Caravelle, Krankenwagen oder die Samba-Version mit Stoff-Schiebedach hinzu.
- Der Microbus wurde in mehreren Innenraumvarianten angeboten. Besonders beliebt war die Version mit 8 Sitzen + Fahrer.
- Der Transporter Camper (Westfalia) hatte umklappbare Rücksitze, die sich in ein vollwertiges Bett verwandelten. Der Innenraum war mit hübschem Birken-Sperrholz verkleidet, die eingebaute Miniküche enthielt eine Kühlbox, Steckdosen, ein Spülbecken, einen Gasherd und einen Klapptisch.
- Ein Klappdachzelt B67 war gegen Aufpreis erhältlich – ebenso wie ein komplettes Vorzelt.
- Eine besondere Ausstattung war sogar ein Wassertank mit Pumpe.
- Insgesamt wurden 1.280.000 T2-Modelle in verschiedenen Ausführungen produziert.
Technische Daten:
- Länge 4420 mm, Breite 1765 mm, Höhe 2035 mm
- Leergewicht 1500 kg
- Benzinmotor Boxer 4 mit 1600 cm³ Hubraum und 35 kW Leistung
- Getriebe: 4 Vorwärtsgänge + 1 Rückwärtsgang
- Tankvolumen 45 l
- Höchstgeschwindigkeit 104 km/h
- Verbrauch 10 l/100 km
- Anzahl zufriedener Camper: 2–4
Aus dem Test des Magazins Road Test 1971:
„Wenn es Ihnen gelingt, den winzigen Zündschlüssel zu drehen, ertönt aus dem Heck ein blubberndes Geräusch des Vierzylindermotors. Den Rückwärtsgang einzulegen erfordert etwas Geschick – man merkt, dass man in einem Bus sitzt. Schließlich setzt sich das Ganze in Bewegung wie ein U-Boot, das aus dem Dock ausläuft. Genau in diesem Moment überkommt Sie das unwiderstehliche Gefühl, dass die Ferne ruft. In den Rückspiegeln sieht man nicht viel, aber uns interessiert, was vor uns liegt. Camping ist einfach großartig. Von außen scheint es, als könne man darin nicht stehen – aber innen gibt es zwei große Betten, eine Küche mit Gas, Schränkchen und sogar einen Kühlschrank. Der Camper mit Dachzelt bietet den Komfort eines Apartments.“
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