
Wussten Sie schon:
- Der Entwicklungsauftrag für den Panzerjäger wurde im Juni 1942 vom deutschen Rüstungsamt erteilt. Die Vorgabe lautete: ein leichtes, wendiges Fahrzeug mit einer 88-mm-Kanone, die in der Lage ist, 160 mm Panzerung auf eine Entfernung von 1000 Metern zu durchschlagen.
- An der Entwicklung waren zwei Unternehmen beteiligt: Krupp und Reinmetall. Am Ende gewann Krupp mit seiner PaK 43-Kanone.
- Obwohl die Kanone fertig war, stand selbst 1943 kein geeigneter neuer Fahrgestell zur Verfügung, daher wurde eine provisorische Lösung mit dem bewährten Panzer-III-Fahrgestell gewählt.
- Die Aufgabe des Panzerjägers bestand in schnellen Überfällen, der Zerstörung des Ziels und dem Rückzug. Zu diesem Zweck musste das Fahrzeug leicht und wendig sein. Der offene gepanzerte Aufbau hatte nur 10 mm dicke Wände, sodass der Schutz der Besatzung begrenzt war.
- Der Kampfaufbau war mit einer Plane ausgestattet, die bei schlechtem Wetter mit Ösen an den Rändern des Aufbaus befestigt werden konnte. Nachteilig war die schlechte Dichtigkeit, und bei starkem Regen war die Plane wirkungslos. Das Schießen mit aufgesetzter Plane war ebenfalls problematisch. Sie hielt normalerweise nur wenige Schüsse, bevor sie riss.
- Eine interessante Lösung war der Treibstoff-Einfüllstutzen direkt in die Kampfkabine. Die Besatzung konnte tanken, ohne das Fahrzeug zu verlassen. Für lange Märsche an der Ostfront war das Tanken während der Fahrt erlaubt. Während der Fahrt übergab das Versorgungsfahrzeug die erforderliche Anzahl von Kanistern an den Nashorn. Nach dem Entleeren warf die Besatzung die leeren Kanister einfach weg.
- Die Kanone war sehr effektiv. Der lange Lauf sorgte für hohe Mündungsgeschwindigkeit. Bei schneller Fahrt verursachte die Kanone jedoch Vibrationen und Fehlausrichtungen der Zielvorrichtungen. Daher wurde an allen frühen Fahrzeugen eine Stütze nachgerüstet. Aus diesem Grund wurden völlig neue Zielvorrichtungen, Sfl.Z.F.1a, entwickelt.
- Die deutsche Armee führte für die Nashorn-Fahrzeuge eine neue Organisationsordnung ein, die sie in Bataillone einteilte. Jedes Bataillon bestand aus drei Kompanien, jede Kompanie aus drei Zügen. Ein Zug hatte 4 Nashorn.
- Das vom Hersteller mitgelieferte Handbuch für jedes produzierte Fahrzeug gab an, dass die installierte Kanone feindliche Panzer auf 4000 Meter Entfernung nach Zielvorrichtung und auf 2000 Meter direkt mit den eingebauten Zielvorrichtungen zerstören konnte.
- In dem Kampfreport einer Kompanie des 655. Bataillons vom August 1943 heißt es, dass während der Kämpfe in der Nähe der Stadt Orel die Besatzung eines Nashorns einen sowjetischen T-34-Panzer auf unglaubliche 4200 Meter Entfernung getroffen und zerstört hat. Ein weiterer Bericht bestätigt, dass der Treffer den Motor des T-34 aus dem Panzer riss und 15 Meter weit wegschleuderte.
- Die Kanone erwies sich somit als effektiv, aber die Besatzungen hatten viele Beschwerden. Neu produzierte Fahrzeuge kamen oft unvollständig an die Front. Feldmechaniker mussten Bremsen oder Zielvorrichtungen nachrüsten.
- In verschiedenen Versionen wurden etwa 494 Stück hergestellt. Nur einige Dutzend überlebten bis zum Kriegsende.
Technische Daten:
- Abmessungen: Länge 7,26 m, Breite 2,95 m, Höhe 2,94 m
- Gewicht: 24.000 kg
- Antriebseinheit: Maybach HL 120 TRM Benzinmotor mit 224 kW Leistung
- Höchstgeschwindigkeit: 42 km/h
- Reichweite: 235 km Straße, 130 km Gelände
- Kraftstofftankvolumen: 600 Liter
- Panzerung: Front 30 mm, Seite 20 mm, Kampfachaufbau 10 mm
- Hauptbewaffnung: Kanone Pak 43/1L/71, Kaliber 88 mm
- Mitgeführte Munition: 40 Schuss Kaliber 88 mm
- Sekundärbewaffnung: lose montiertes Maschinengewehr
- Besatzung: 4–5
Aus den Erinnerungen von Leutnant Albert Ernst, Kommandant des Nashorn-Panzerjägers:
„Es war Weihnachtszeit, aber die Schrecken des Krieges ließen nicht nach. Am 23. Dezember 1943 wurden wir zu einem Gegenangriff entsandt, um vorrückende sowjetische Panzer in der Nähe von Witebsk zu zerstören. Es gelang uns, unbemerkt einen kleinen Hügel zu erreichen, von dem aus wir eine gute Sicht auf die flache Landschaft vor uns hatten. Die Winterlandschaft zu beobachten, in der der Himmel am Horizont auf die Erde trifft, ist sehr anspruchsvoll. Das Licht, verstärkt zu einem blassen Glanz, blendet die Augen, wenn man am Zielgerät des Entfernungsmessers klebt. Es war noch nicht einmal Mittag, als wir zwei Wellen feindlicher gepanzerter Fahrzeuge entdeckten. Nach kurzem Zielen eröffneten wir das Feuer. An diesem Tag zerstörten wir 14 sowjetische Panzer. Einige versuchten, das Feuer zu erwidern, aber für ihre Geschütze waren wir zu weit entfernt.“
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