
Wussten Sie schon:
- „Unerschwinglicher Luxus“. Genau so bezeichnete die deutsche Generalität den schweren Panzer hinter dem Rücken Hitlers, der auf der Entwicklung immer größerer Waffen bestand.
- Der Jagdtiger, basierend auf dem Fahrgestell des Tiger II, war der schwerste und am besten gepanzerte Panzer, der in Serienproduktion ging. Im Jahr 1944 verfügte das Dritte Reich jedoch nicht mehr über genügend Ressourcen, um solche Kolosse herzustellen, weshalb nur 88 Stück produziert wurden.
- Trotz seiner Langsamkeit und Unhandlichkeit war der Panzer ein gefürchteter Gegner. Während der Jagdtiger seine Gegner auf bis zu 3,5 km Entfernung zerstörte, konnte er selbst Beschuss aus nächster Nähe standhalten.
- Die Kampfeinsätze der Jagdtiger wurden stark durch Treibstoffmangel eingeschränkt – der Panzer verbrauchte etwa 1000 Liter auf 100 km.
- Eine wirkliche Bedrohung für den deutschen Panzerjäger stellten vor allem alliierte Flugzeuge mit ihren 30-mm-Kanonen dar, die in der Lage waren, die 40 mm starke Dachpanzerung zu durchschlagen.
- Interessant ist, dass zu jedem Panzer zwei Arten von Ketten geliefert wurden. Die schmalen 660-mm-Ketten dienten ausschließlich dem Verladen auf Eisenbahnwaggons und dem Transport an die Front. Die breiteren 800-mm-Ketten waren für den Einsatz im Gelände bestimmt. Aufgrund des hohen Gewichts des Fahrzeugs war das Fahren mit schmalen Ketten verboten – ein Verstoß wurde hart bestraft. Der Kettenwechsel war eine aufwendige Operation: Ein Glied der Kampfkette wog 62 kg, bei 47 Gliedern wog eine Kette fast 3 Tonnen.
- Der Kampfeinsatz der Jagdtiger ist bis heute umstritten. Gut dokumentiert ist der Einsatz von vier Fahrzeugen, die von Generalmajor Heinz Kokott (ein geläufiger deutscher Name) bei Chaumont in Erwartung eines amerikanischen Angriffs positioniert wurden. In der folgenden Schlacht zerstörten die vier Jagdtiger 18 amerikanische Sherman-Panzer.
- Ein großer Vorteil – aber auch eine Schwäche – war die lange und schwere 128-mm-Kanone. Der lange Überhang der Kanone belastete bei Geländefahrten die Lagerung, sodass die Besatzung zur Aufrechterhaltung der Zielgenauigkeit wiederholt kalibrieren musste.
Technische Daten:
- Abmessungen: Länge 10,62 m (inkl. Kanone), Breite 3,6 m, Höhe 2,8 m
- Gewicht: 75.000 kg
- Panzerung: Front 200 mm, Seiten und Heck 80 mm, Dach 40 mm
- Antrieb: V-12-Benzinmotor Maybach HL 230 P30 mit 510 kW Leistung
- Höchstgeschwindigkeit: 10 km/h im Gelände, 35 km/h auf der Straße
- Kraftstoffverbrauch: 700–1000 l/100 km
- Reichweite: 120 km auf der Straße / 80 km im Gelände
- Hauptbewaffnung: PaK 44 L/55 Kanone, Kaliber 128 mm
- Sekundärbewaffnung: 1x eingebautes MG 34 (Kaliber 7,92 mm) und ein loses MG 42
- Besatzung: 6 Mann
Aus den Erinnerungen des Panzerkommandanten Otto Carius:
Ich war der Kommandant des Jagdtigers mit der Nummer 305004, der heute Teil der Sammlung des Panzermuseums in Bovington ist. Im April 1945 wurden wir zu Verteidigungsstellungen bei Berlin geschickt, wo wir auf sowjetische IS-2-Panzer trafen. Ihre Panzer waren gut gepanzert, aber ihre Kanonen hatten nicht genug Feuerkraft. An einem Tag zerstörten wir drei IS-2 und beschädigten zwei weitere, ohne selbst Schaden zu nehmen. Der Krieg endete für uns, als wir auf eine Mine fuhren. Wir mussten den Jagdtiger aufgeben.
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